Assistenzarztzeit in der Klinik für Urologie und Urochirurgie
Lernen in der Mannheimer Urologie
Kein Sprung ins kalte Wasser
Die dreimonatige Einarbeitung für Assistenzärztinnen und -ärzte
In der ersten Woche der insgesamt dreimonatigen Einarbeitungsphase sollen die neuen Assistenzärztinnen und Assistenzärzte den Klinikalltag und all jene Menschen kennenlernen, mit denen sie zukünftig zusammenarbeiten werden. Sie treffen in dieser Woche auch ihre Mentorin oder Mentor, allesamt Assistenzärztinnen und Assistenzärzte mit mindestens einjähriger Berufserfahrung, die ihnen während der gesamten Einarbeitungsphase zur Seite stehen. Eine Checkliste soll ihnen darüber hinaus dabei helfen, ihren Arbeitsalltag bestmöglich zu organisieren, etwa Dinge wie einen eigenen Account im Krankenhausinformationssystem anzulegen, den Betriebsarzt zu kontaktieren oder sich für die notwendigen Einweisungen anzumelden.
Nach zwei Wochen an der Seite eines erfahrenen Stationsarztes sollen die Assistenzärztinnen und Assistenzärzte in der dritten und vierten Woche in enger Rücksprache mit dem zuständigen Stationsoberarzt bereits selbst die Rolle des Stationsarztes übernehmen. In einem ersten Feedbackgespräch mit dem Assistentensprecher und dem stellvertretenden Klinikdirektor haben sie anschließend die Möglichkeit, den ersten Monat Revue passieren zu lassen, Rückmeldung zu bekommen und zu geben, und, wenn nötig, Probleme offen anzusprechen. Anschließend werden sie für acht Wochen in der Notfallambulanz und der Endofunktion eingesetzt, wo sie sich um urologische Notfälle kümmern und erste endourologische Eingriffe unter Anleitung selbst durchführen.
Mit dem Abschlussgespräch endet die Einarbeitungsphase. Die Assistenzärztinnen und Assistenzärzte können nun auch in nächtlichen Bereitschaftsdiensten eingesetzt werden. Wobei in jeder Nacht unter der Woche von den zwei diensthabenden Ärzten mindestens einer die Facharztreife besitzt, das heißt, sich im vierten oder fünften Jahr der Facharztweiterbildung befindet.
Abwechslung und Kontinuität
In fünf Jahren zum Facharzt für Urologie
Während ihrer fünfjährigen Ausbildung zum Facharzt für Urologie verbringen die Assistenzärztinnen und Assistenzärzte etwa alle zwei Monate zwei Wochen am Stück auf einer der Normalstationen, was durch die Kontinuität in der Zusammenarbeit mit Krankenschwestern und -pflegern hilft, vor allem aber auch den Patienten und deren Angehörigen durch einen festen Ansprechpartner. In der restlichen Zeit wechselt man nahezu täglich zwischen den vier endourologischen Operationssälen, der urologischen Notfallambulanz, der Elektivambulanz, in der die Sprechstunden und die Operationsvorbereitung stattfinden, und den fünf OP-Sälen für offene urologische, kinderurologische sowie roboterassistierte Operationen.
Innerhalb der fünf Weiterbildungsjahre durchläuft jede Assistenzärztin und jeder Assistenzarzt sämtliche klinischen Schwerpunkte, die es an der Klinik für Urologie und Urochirurgie des Universitätsklinikums Mannheim gibt. Dazu zählen unsere Kompetenzzentren für onkologische Erkrankungen aller urogenitalen Organe, für komplexe Endourologie sowie unsere weiteren Schwerpunkte in roboterassistierter Chirurgie, Tumor- und Metastasenchirurgie, Blasenersatz und Rekonstruktion und medikamentöse Tumortherapie sowie auch die Transgendermedizin. Für die anschließende Facharztprüfung sind sie aber nicht nur wegen dieser vielfältigen Einsatzgebiete innerhalb unser Klinik bestens vorbereitet.
Neue Perspektiven
Die gesamte Breites des Faches von der Praxis bis zur Intensivstation
Als zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeit können Assistenzärztinnen und Assistenzärzte auch innerhalb der UMM für sechs Monate im interdisziplinären Zentrum für Kinder-, Jugend- und rekonstruktive Urologie sowie auf der chirurgischen Wachstation mitarbeiten. Eine weitere Rotation ist darüber hinaus für ein halbes Jahr in einer urologischen Praxis in Heppenheim oder für ebenfalls ein halbes Jahr in der Urologie des Heilig-Geist-Hospitals in Bensheim möglich. Durch den Kontakt sowohl mit der ambulanten Urologie im Niedergelassenenbereich als auch mit der Urologie eines Grund- und Regelversorgers lernen die Assistenzärztinnen und Assistenzärzte nicht nur das Fach in seiner gesamten Breite kennen. Sie können auch kleinere Operationen, die an einem universitären Maximalerversorger selterner durchgeführt werden, unter Supervision eigenständig durchführen und die notwendige operative Erfahrung für die Facharztreife vertiefen.
Fakten
- Das Arbeitsumfeld in der Klinik für Urologie und Urochirurgie besteht aus folgenden Arbeitsbereichen:
- vier urologische Stationen (28-2, 28-3, 36-6, Patientenhaus)
- vier endourologische Operationssäle
- urologische Notfallambulanz
- Elektivambulanz
- fünf OP-Säle für offene urologische, kinderurologische sowie roboterassistierte Operationen
- Jede neue Mitarbeiterin und Mitarbeiter bekommt in der dreimonatigen Einarbeitungsphase eine erfahrene Mitarbeiterin oder Mitarbeiter als Mentorin oder Mentor zur Seite gestellt. In der Einarbeitungsphase lernt die neue Mitarbeiterin/der neue Mitarbeiter nach einem festgelegten Zeitplan sukzessive alle Bereiche der Klinik kennen.
- Innerhalb dieser fünf Weiterbildungsjahre zum Facharzt für Urologie durchläuft jede Assistenzärztin und jeder Assistenzarzt sämtliche klinischen Schwerpunkte aller Kompetenzzentren der Klinik.
- Zur Abrundung der Ausbildung sind folgende zusätzlichen Rotationen möglich:
- Urologische Facharztpraxis
- Abteilung für Urologie des Heilig-Geist-Hospitals Bensheim
- Interdisziplinäres Zentrum für Kinder-, Jugend- und rekonstruktive Urologie zusammen mit der Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie
- Chirurgische Intensivstation